03.06.2015

Train the Trainer ... für Controller

Controlling - ein Thema, an dem sich die Geister scheiden.

Controller - sind das nicht die mit den Zahlen und dem Rechnen? Nein. Das sind die Buchhalter.
Controller - so habe ich das lernen dürfen sind die, die dem Management dabei helfen bessere Entscheidungen zu treffen. Und natürlich geht es dabei auch um Zahlen.

Und bei der Unmenge an Verfahren und Reports kann man natürlich schon den Überblick verlieren - gerade in einem weltweit agierenden Konzern. Genau aus diesem Grund gibt es im Unternehmen eine sogenannte "Controlling Academy" die international interne Trainer qualifiziert und mit neuen Themen ausstattet.

Doch reichen für diese "Ausstattung" ein Seminarplan und eine 158 - Slides - Powerpoint aus?

An diesem Punkt kam in diesem Monat die Wachstumsschmiede ins Spiel. Und aufgrund der internationalen Teilnehmer aus Indien, Amerika, Great Britain (und Baden - Württemberg) hatte das Seminar dann den Titel "Train-the-Trainer for Controllers : Didactical Methods & Ideas" und fand in englischer Sprache statt.

Gerade Train - the - Trainer - Seminare wirken immer auf zwei Ebenen : Natürlich einmal der direkt wahrnehmbaren Inhaltsebene. Eben das, was auf Flipcharts steht und erarbeitet wird. Aber diese Seminare dienen natürlich auch als Vorbild und kreative Anregung : WIE ist denn etwas auf dem Flipchart aufgetaucht? Wie verlief der Tag und wie habe ICH mich dabei gefühlt - und will ich dieses Gefühl bei MEINEN Teilnehmern auch haben?

Nachfolgend haben wir vier Inhalte aus diesem spannenden Tag ausgewählt und stellen Ihnen diese kurz vor :

Wie kommt man zu einer konstruktiven Lernatmosphäre?

Hier nutzen die Wachstumsschmiede u.a. das TZI - Modell von Ruth Cohn, um den Blick zu schärfen, WO sich die Gruppe gerade befindet - und ob der gern fachlich orientierte Trainer denn überhaupt schon beim Thema angekommen ist (oder noch Jobs bei dem "ICH" und dem "WIR" zu erledigen hat).

Ja ... und wie lernen Menschen nun?

Das Verständnis wie Lernen funktioniert - und was notwendig ist, um Lernen zu ermöglichen - gehört zum Grundhandwerkszeug jedes Trainers. Wie unterscheiden sich Teilnehmer voneinander? Was ihre Motive angeht, ihre bevorzugten Lernkanäle und natürlich auch die verschiedenen Arten sich Wissen zu erschließen?

Change ist doof ... oder : Wie geht man mit Widerständen um?

Unser Trainer - Kollege Rainer Krumm hat eine schöne Postkarte mit einfachem Schriftzug : Change ist doof. Und genau dieser Spruch ist der Aufhänger für das Seminarmodul "Umgang mit Widerständen". Wie verhalte ich mich als interner Trainer? Was kann ich im Vorfeld eines Seminars tun, um Widerstände bestmöglich zu reduzieren bzw. mich darauf vorzubereiten? Und wie gehe ich mit Widerständen um, die direkt im Seminar geäußert werden? U.a. lernten unsere (englischsprachigen) Teilnehmer dabei mit dem sogenannten "objection shock absorber" zu arbeiten - als erster Schritt um aus einer kritischen Widerstandssituation wieder in eine konstruktive Lernatmosphäre zu kommen.

Teilnehmer aktivieren & effektiv trainieren

Controlling klingt langweilig? Muss es aber nicht sein. Nicht Controlling ist langweilig - sondern wenn dann die Methode, die gewählt wurde, um einen Inhalt zu vermitteln. Doch wie finde ich genau bessere Methoden? Im Train - the - Trainer - Seminar scheint alles vermeintlich dann immer ganz einfach zu sein. Und genau deshalb haben sich die Wachstumsschmiede etwas ganz Besonderes einfallen lassen - das "Real world experiment".

Die Nagelprobe ...

Nach ersten Übungssequenzen folgte am Nachmittag die Nagelprobe : Lässt sich das erarbeitete Wissen auch auf die "echten" Inhalte, die es später weltweit zu vermitteln gilt überhaupt anwenden? Funktionieren die Methoden?

Hierzu wurden die Teilnehmer in vier Gruppen aufgeteilt und jeweils zwei Gruppen erhielten original Trainingsmaterialien aus den späteren Seminarmodulen mit der Aufgabe diese neu aufzubereiten, das erworbene Wissen einzusetzen und anschließend zu präsentieren. Bei diesen Präsentationen war auch das Führungsteam der Controlling Academy anwesend und war begeistert, wie die bis dato eher "drögen" Powerpoints innovativ aufgearbeitet und das enthaltene Wissen vermittelt wurde ... OHNE Powerpoint. Da jeder Inhalt von zwei verschiedenen Gruppen präsentiert wurde, gab dies allen Teilnehmern eine weitere Idee wie unterschiedlich und dennoch immer wieder aktivierend Lehren und Lernen sein kann. Was genau Barbados mit Reporting zu tun hat und warum "Mr. Chief" keine zwei weiteren Maschinen anschaffen wird, dürfen wir an dieser Stelle leider nicht verraten. Doch soviel sei gesagt - weder die Teilnehmer noch das Akademie - Team oder auch der Trainer werden diese Metaphern und Inhalte so schnell vergessen ;)

Lessons learned ...

Unsere Teilnehmer haben an diesem Tag viel gelernt und mit Freude umgesetzt - und wir Wachstumsschmiede freuen uns, dass einige der von uns eingesetzten Methoden und Energizer wohl auch bald indische und amerikanische Teilnehmer begeistern werden.

Für uns selbst konnten wir ebenfalls einige spannende Lektionen mitnehmen - denn auch wir wachsen mit unseren Kunden.

• Englischsprachige Trainings stellen noch einmal ganz besondere Herausforderungen an den Trainer aber auch das Seminarkonzept - eine sorgfältige Seminarkonzeption und Abstimmung von Inhalten und Methoden vor dem interkulturellen Kontext wird noch wichtiger.
• Auch scheinbar "kleine" Ideen und Modelle, die aus einer Antwort auf eine Teilnehmerfrage intuitiv entstanden sind, können sehr schnell Dynamik und Bedeutung gewinnen - und sich dann auch mehrfach im Abschlussfeedback positiv niederschlagen.

Danke an das Team der Controlling Academy und alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer für einen wirklich intensiven Tag mit vielen Lernerfahrungen, Experimentierfreude und Kreativität!

Was ist das Projekt des Monats?

Mit diesem kurzen Bericht startet unsere neue Kategorie "Projekt des Monats". Hier bekommen Sie einen kleinen Einblick in die Arbeit der Wachstumsschmiede. Jeden Monat werden wir Ihnen ein spannendes Projekt kurz vorstellen. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass wir den Auftraggeber und konkrete Seminarinhalte natürlich an dieser Stelle nicht nennen.

« zurück